Internationales Forschungsprojekt zur Förderung der Materialrückgewinnung durch Wiederverwendung

Definition von CURE

Ein Center for Urban Re-Manufacture ist ein Treffpunkt für alle, die sich für kreative Wiederverwendung interessieren. Es ist ein Ort zum Experimentieren, wo lokal erhältliche Sekundärmaterialien sortiert, gelagert und zur Wieder- und Weiterverwendung vorbereitet werden. Mit einer kreativen Herangehensweise wollen CUREs Verwendungen für Materialien finden, die derzeit als Abfall betrachtet werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf bestimmten industriellen und gewerblichen Reststoffen (z. B. von Veranstaltungen, Theater- und Filmproduktionen, Baustellen, Großhandel usw.) und Verbrauchsgütern, die nicht unter die geltenden erweiterte Herstellerverantwortung (z.B. Möbel, Textilien) fallen. Diese Zentren sollen ein Ort der Vermittlung werden, wo vorhandene gebrauchte Materialien auf lokale Bedürfniße treffen. Die CUREs betreiben kein Materialrecycling, sondern bereiten Materialien und Produkte für die Wiederverwendung vor. Sie verarbeiten und spezialisieren sich auf die Wiederverwendung und Wiederverarbeitung von Gegenständen.

Unter kreativer Wiederverwendung verstehen wir die Veränderung von Materialien oder Gegenständen, die ursprünglich nicht für die Wiederverwendung vorgesehen waren, und somit die Schaffung neuer Werte. Bei dieser Art der Wiederverwendung sind die Akteure, die das gebrauchte Material verwenden, nicht die ursprünglichen Hersteller, und das Endprodukt hat möglicherweise keinen Bezug zum Originalprodukt.

CUREs sind sowohl Ort als auch das Netzwerk von Akteuren, die gebrauchte Materialien und Gegenständen bereitstellen, damit experimentieren und es schließlich wiederverwenden. Diese Zentren streben eine Erhöhung der lokalen Gebrauchtmaterialmenge an, wodurch Abfallmengen in Wertschöpfungsprozesse umverteilt werden können. Wir erwarten, dass CUREs während ihrer Implementierung Möglichkeiten finden, um sich selbst tragen zu können, indem sie Arbeitsplätze und Einnahmen schaffen und so dem gewünschten Kreislaufsystem näher kommen.

Secondary Material Marketplace - Gebrauchtmaterialien und Gegenstände

Gebrauchtmaterialien werden thematisch nach ihrer Stofflichkeit sortiert und gelagert. Dasselbe passiert mit Produkten oder Einzelteile wie z.B. die Metallstruktur eines Stuhls. Je nach Zustand eines Produktes wird dieses zuvor repariert oder direkt wiederverwendet bzw. wiederhergestellt

Open workshops - Offene Werkstatträume

Die CUREs sollten eigens über eine Werkstatt mit Schneide-, Bearbeitungs- und Verbindungsausrüstung für holz-, metall-, kunststoff- und textilbasierte Komponenten verfügen. Die Werkstatt sollte von mehreren intereßierten Seiten genutzt werden können. Ob diese regelmäßig der öffentlichkeit sowie mehreren Wiederverwertern zur Verfügung stehen soll, ob für bestimmte Projekte ein Antrag auf Mitnutzung gestellt werden muss; oder ob der Zugang über bestimmte, vom CURE Team koordinierte und organisierte Veranstaltungen gewährt wird, ist dem jeweiligen Konsortium überlassen.

Capacity Building - Aufbau von Kapazitäten

Das Zentrum organisiert Aktivitäten wie Workshops, Kurse, Networking-Events. Einige Aktivitäten sind auf die breite öffentlichkeit ausgerichtet, während andere lokale Produzenten, Materialanbieter oder potenzielle Hersteller im Visier haben. Die Zentren arbeiten weitgehend nach Open Source-Prinzipien.

Entrepreneurship - Unternehmerschaft

Um Sichtbarkeit und Verfügbarkeit auf lokalen Märkten zu unterstützen, werden die Zentren lokal wiederverwendete Produkte ausstellen und präsentieren. Durch spezielle Veranstaltungen sollen die Wiederverwendungsaktivität vor Ort verbessert und die Unternehmer bei ihrer Geschäftsentwicklung unterstützt werden.


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Aug 2018 - Dec 2018